Vorträge, Diskussionsrunden, Breakout-Sessions – keine Frage, Online-Events können mindestens genauso vielfältig und informativ sein wie Präsenzveranstaltungen. Es droht jedoch, so alleine am Rechner sitzend, viel leichter ein „Information-Overload“. Die Konzentration vor dem Bildschirm ist meist schwerer aufrecht zu erhalten als im Konferenzraum. Dies liegt daran, dass virtuelle Veranstaltungen reizärmer sind als analoge Treffen.
Eventmanager kommen daher nicht umhin, ihre Konzepte für digitale Umsetzungen neu zu denken. Für Präsensveranstaltungen gibt es lange erprobte Konzepte: informationsintensive Abschnitte werden mit Show Acts, Künstlern, Entertainment Highlights unterbrochen. Das sorgt für Inspiration, Spannung, Abwechslung und einen nachhallenden Erlebniseffekt. So wird der Kopf frei für weitere Informationsaufnahme.
Wie funktioniert dies aber nun bei Online- Events. Vielfach wird hier gar nicht über Show- Komponenten und Erlebnisbestandteile nachgedacht. Wieso nicht? Oft sind diese recht budgetintensiv und verursachen digital übertragen einfach nicht das gleiche Gänsehautgefühl!
Dies ist zweifelsohne richtig. Aber: auch in unserem digitalen Alltag tauchen wir regelmäßig ganz freiwillig in digitale Erlebniswelten ein und sind davon gelegentlich geradezu „geflasht“. Digitales Erleben funktioniert! Nur eben anders. Lasst uns ein paar Beispiele durchdenken:
1. Onlinewelt erforschen lassen
Wart ihr schon einmal auf einer Website, die euch richtig fasziniert hat? Wenn ja, warum wart Ihr so beeindruckt? Wir machen regel- mäßig die Erfahrung, dass zum einen ein modernes, ansprechendes Design mit klar erkennbaren Navigationswegen die Nutzer am besten abholt. Echte Faszination entsteht aber erst dann, wenn wir es schaffen, den Entdeckersinn zu wecken. Klickbare Bereiche hinter denen sich Informationen enthüllen lassen oder vielleicht auch kleine Spiele und Quizze verstecken. Auch das Auftauchen von neu zu entdeckenden Inhalten beim Scrollen ist etwas aus dem Web bereits Erlerntes. Dieses Wissen machen sisich einige 3D-Plattformen für virtuelle Messen und Events bereits zunutze. Die virtuellen Entdeckerwelten sollten sich aber stets dem Gebot der Usability, der einfachen, intuitiven Bedienung unterwerfen.
2. Kleine, interaktive Online-Games
Der dominante digitale Entertainment Sektor ist – wohl wenig überraschend – das Gaming. Natürlich sind eure Besucher nicht unbedingt „Hard-Core Gamer“. Dennoch sind Games im Online-Entertainment geradezu eine „Waffe“, die genutzt werden sollte. Denn Spiele können in der Regel ganz einfach integriert werden – vom einfachen Quizz über kleine interaktive 2D-Spiele bis hin zu aufwändigeren 3D/AR/ VR-Games. Wenn euer Spiel ausserdem interaktiv angelegt ist, wird es auch noch zum spaßerfüllten Networking-Erlebnis.
3. Kleine Filmsequenzen und Animationen
Erinnert Ihr euch noch an die Mainzelmännchen? Als Kinder haben sie uns alle fleißig die Werbeblöcke im öffentlich-rechtlichen Fernsehen konsumieren lassen! Worauf wir hinauswollen: wie wäre es mit kleinen Animationssequenzen, die die Vortragsblöcke unterbrechen? Definiert euren eigenen Stil, vielleicht gibt es sogar einen Hero Character? Überlegt euch, ob die Sequenzen informativ, lustig oder spannend sein sollen. Oder auch alles drei im Wechsel? Die Möglichkeiten sind beinahe unbegrenzt.
4. Live-Show vs. Musikvideo mit Special Effects
Mal ganz ehrlich: was empfindet ihr für länge- re Zeit am Bildschirm fesselnder anzuschauen? Eine aufgezeichnete Bühnen-Show oder gut gemachte Musikvideos mit Special Effects und Storytelling. Hier mögen sich die Geister scheiden und es mag generationsbedingte Unterschiede geben. Dennoch sind schnellere Schnitte, mehr Action, überraschende Stories und Special Effects mögliche Anreicherungen für eure Show Acts auf digitalen Events. Es gilt auch hier die – live schlicht nicht verfügbaren – Möglichkeiten zu entdecken.